Die 11 Häuser und der Hof

Ein Ensemble

Die Charaktere:

Der 365-Tage Hof
1 Terrassenhaus
2 Spitzhaus
3 Re-Use Brückenhaus
4 Offenes Haus
5 Atelier Brückenhaus
6 Stadtteilhaus
7 Haus am Campus
8 Start-Up Brückenhaus
9 Tetrishaus
10 Schaufensterhaus
11 Haus am See

Bauliche Struktur

Jedes der 11 Häuser entwickelt aufgrund seiner städtebaulichen und seiner speziellen Lage am Hof einen eigenen Charakter. Dazu trägt nicht zuletzt die besondere Durchbildung der Hardware bei: variierende Haustiefen, unterschiedliche Zuschnitte und Raumhöhen der Hochpunkte, spezifische Schachtführungen und „Fassadenkleider“. Gemeinsam ist allen Häusern ein grundsätzlich offenes statisches System, das im Dialog mit der intelligenten Haustechnik ein hohes Aneignungs- und Anpassungspotenzial besitzt. Darüber hinaus leistet jedes einzelne Haus durch eine entsprechende Ausbildung des 3. Obergeschosses – dem sogenannten „Deckgeschoss“ - seinen Beitrag zur Deckrunde auf dem Sockeldach. Dieser barrierefreie Rundumweg verläuft durchgängig im Freien entlang der Hofkante und wird von teilbegrünten, quartiersöffentlichen Freiräumen begleitet. 

Die Adresse

Seestadt Aspern
Bauplatz G11

Das Seestädter entsteht auf einem Schlüsselbauplatz am Ostufer des Sees.
Es bildet das Gelenk zwischen dem Quartier Am Seebogen und dem Zaha-Hadid-Platz.

Die direkte Lage am See, die Öffnung hin zum Zaha-Hadid-­Platz, die gute Erreichbarkeit der
U-Bahn-Station sowie die Anbindung über die zentrale Barbara-Prammer-Allee sind ideale Voraussetzungen für vielfältige Nutzungen, Arbeits- und Wohnqualität, Inspiration und Kreativität.

Stadt der Pionierinnen und Pioniere

Aspern Die Seestadt Wiens ist das größte und ambitionierteste Städtebauvorhaben der Stadt Wien - zukunftsweisend geplant und mit einem hohen Anspruch an Urbanität, welche Nutzungsvielfalt, Klimaschutz und Klimaresilienz, nachhaltige Mobilität, Attraktivität als Wirtschaftsstandort, Lebensqualität und hochwertige Freiräume miteinander verknüpft. 

Die Ansiedlungen von technologieaffinen Unternehmen, innovativen Start-ups sowie internationalen Konzernen und Institutionen bieten Unternehmer:innen ein aktives Netz­werk und machen die Seestadt zu einem Wirtschaftsstandort von internationalem Zuschnitt.

Neue Mobilitäts-, Lebensraum- und Energie­­konzepte ermöglichen die Schonung von Ressourcen sowie eine nachhaltige und lebenswerte Gestaltung der Seestadt.

Durch innovative Wohn- und Gewerbemodelle, qualitätsvolle öffentliche Räume und dem See im Zentrum, entsteht ein neuer, vielfältiger Stadtteil.

Die Seestädter:innen

Die 11 Häuser und der Hof

Ein Ensemble

365-Tage Hof

Als Freiraum im Zentrum des Seestädters bildet der Hof die atmosphärische Mitte des Co-Creation Alltags. Neben seiner Qualität als Aufenthalts- und Arbeitsraum unter freiem Himmel ist er gleichzeitig wichtiger Ort des Ankommens und Verteilens. Als solcher vernetzt er sich spezifisch mit jedem der 11 Häuser. Seine klimaresiliente Gestaltung (differenzierte Beschattung durch Baumsetzungen und die Silhouette der Häuser, regen- und windgeschützte Bereiche, gute Durchlüftung im Sommer) schafft dynamische Aufenthaltsqualitäten über den Verlauf eines Tages, einer Jahreszeit bzw. des gesamten Jahres („Klimawandern“). 

Fläche: ca. 2000 m².  

    

Terrassenhaus

Das Terrassenhaus bildet den charakteristischen Westflügel, der sich zum Hof hin großzügig öffnet  und terrassenförmig abstaffelt. Einen charmanten Kontrapunkt zu diesen Hofterrassen formulieren die kleinen Einzelbalkone mit Seeblick an der Seegasse. Tangential zur Seegasse führt eine im Freien liegende lastenradtaugliche Fahrradrampe direkt ins Untergeschoss, wo sich weitere Flächen des unter dem Spitz- und Re-Use Haus verorteten Mobilitätszentrums (Lastenrad-Flotte) befinden. Hinter der Rampe offenbart sich das großzügige Schaufenster der ca. 8 Meter hohen Halle, dem „Co- Creation-Tanzboden“, der unter dem Straßenniveau liegt und unterschiedlichsten Formen der Bespielung Raum geben soll (z.B. emissionsarme Produktion, Assembling, Innovations- und Experimentierlabors, co-kreative Test- und Spielfelder).  

Vom Hof aus direkt zugänglich ist das transparente 4,50 m hohe Galeriegeschoss, das eine wichtige Rolle für die Belebung des Hofes spielt und ca. 3,50 m über dem Tanzboden liegt. Variable horizontale Raumteilungen in Kombination mit unterschiedlichen vertikalen Koppelungen zwischen Galerie- und Tanzbodenebene ermöglichen eine maximale Offenheit der Bespielung. Wohnen bzw. Wohnnebenraumnutzungen sind hier ausgeschlossen.  

Das Spitzhaus an der Nordwestecke fungiert als Gelenk zwischen dem Re-Use-Brückenhaus und dem Terrassenhaus. Seine Sockelgeschosse, insbesondere sein Erdgeschoss und sein Untergeschoss, stehen im engen Dialog mit dem Wertstoffzentrum des Re-Use-Brückenhauses, was eine übergeordnete Entreefunktion nahelegt. Auszuloten sind Synergien in Hinblick auf vertikale Erschließung (Lastenlift), die besondere Foyerfunktion (Qualität, Identität, erhöhte Zugänglichkeit und Durchlässigkeit), sowie die lagespezifischen Anbindungsthemen an die Seestadt  (mikrologistische Schnittstellen, Paketdienste, Vernetzung mit Gewerbehof, etc.). Die vom Terrassenhaus kommende Hof-Passerelle, die zum Re-Use-Brückenhaus weitergeführt wird, erhöht die gewünschte Zugänglichkeit und Durchlässigkeit in den oberen Sockelgeschossen und bildet einen Bypass zum Sockeldach. Die oberen Geschosse am bzw. über dem Deck könnten durch mehrgeschossige Grundrisse in Kombination mit einem Angebot zum Selbstausbau eine besondere Marktnische ansprechen (verschachteltes Tetris-Wohnen, Ateliers, Wohnen/Arbeiten, ...). 

Spitzhaus

Re-Use Brückenhaus

Das dreigeschoßige Re-Use Brückenhaus ist durch seine Lage an der Ilse-Buck-Straße der ideale Ort für die Entwicklung des Seestädter-Wertstoff-Sammelzentrums, das auch die zentrale Posteinlaufstelle für das Seestädter im EG am Durchgang zum Hof integriert. Als Feinverteilungszentrum bildet das Haus eine mikrologistische Schnittstelle, vernetzt mit dem Gewerbehof der Seestadt. 

Im Sinne der ressourcenbewussten Alltagspraxis im Seestädter soll zudem eine kreislauffähige Alternative zum derzeitigen Entsorgungssystem entstehen: Abfall wird zum Wertstoff innerhalb einer zirkulären Wertschöpfungskette. Die hohe Ambition soll sich auch im äußeren Erscheinungsbild über eine aus Re-Use-Elementen bestehende Fassade zeigen, die sich mit den benachbarten Häusern stark verzahnt und den hohe Vernetzungsgrad des Hauses sichtbar macht. 

An der Nordostecke wird innere Offenheit hinter einem diskreten und zugleich robusten äußeren Erscheinungsbild gelebt. Ein als Pflanztrog fungierendes Sockelfries verläuft, über dem mit zwei großen Vitrinen ausgestatteten Erdgeschoss. Vom Fries aus wachsen mächtige Pflanzensäulen die diskret gerasterte Lochfassade hoch. Prägend ist zudem der mit einer transluzenten Schicht überspannte Terrassenhof an der Nordfassade, der eine Zäsur zum westlich angrenzenden Re-Use-Brückenhaus bildet.  

Offenes Haus

Atelier Brückenhaus

Das Atelier-Brückenhaus greift ein in der historischen Wohnbauentwicklung Wiens verankertes Thema auf: die Integration von Atelier- und Kulturräumen in die Wiener Wohnhöfe der 1920er Jahre hat künstlerische Arbeit als selbstverständlichen Bestandteil eines Quartiers etabliert. Mit dem Atelier-Brückenhaus macht das Seestädter die kulturell-künstlerische Komponente der Co-Kreation explizit, um spannende kulturelle Impulse für das Nachbarschaftsleben und die Seestadt zu setzen und damit einhergehend neue Formen der Verknüpfung von Wohnen und Arbeiten zu ermöglichen. 

Das dreigeschoßige Haus ist das einzige Brückenhaus an der Sabine- Oberhauser-Straße. Es schiebt sich ins nördlich angrenzende „Offene Haus“ hinein und erhält mit einer Vitrine an der Nordostecke einen besonderen Auftritt im öffentlichen Raum.  

Eine beeindruckende vertikale Verwebung der über das Erdgeschoss und die Hofterrasse erschlossenen Geschosse regt zu spannenden Formen dreidimensionaler Aneignung an und eröffnet einen impulsgebenden Dialog zum gegenüberliegenden Seebogenquartier an der Sabine-Oberhauser-Straße. 

Das an der Ostfuge des Seestädter gelegene Stadtteilhaus setzt einen souveränen programmatischen Akzent. Seine Bewohner:innen sollen die Werte und Entwicklung der gesamten co-kreativen Nachbarschaft im Seestädter mitkuratieren und dem Haus einen besonderen Stellenwert geben. Dank seiner Konstruktion und speziellen Haustechnik zeichnet sich das Haus durch höchste innere Flexibilität aus. Eine direkte Verbindung ins tagesbelichtete UG erweitert das Bespielungsspektrum des offen angelegten, flexibel teilbaren Erdgeschosses, dessen hohe Trakttiefe (24 m) gemeinsam mit der exponierten Lage an der Ostfuge die Aneignungsspielräume maximiert und die Bedeutung des Erdgeschosses für die Belebung des Hofes unterstreicht.  

Stadtteilhaus

Haus am Campus

Am wichtigen Kreuzungspunkt der Barbara-Prammer-Allee mit der Sabine-Oberhauser-Straße setzt das 35 m hohe Haus am Campus einen markanten, weithin sichtbaren Akzent. Kontrapunktisch zur starken Sichtbarkeit aus der Ferne, die mit einem luftigen Fassadenkleid unterstrichen wird, gliedert sich der glatte, vertikal begrünte Sockel eine ruhige in den Stadtkörper ein. Charakterbildend ist Fuge zum nördlich angrenzenden Stadtteilhaus, die einen großzügigen Zugang in den Hof formuliert. In dieser Fuge befindet sich das zentrale, Entree des Hauses.   

Das 3-geschossige Brückenhaus bildet ein wichtiges Bindeglied zwischen Tetrishaus und „Haus am Campus“, über dessen Kern die barrierefreie Erschließung erfolgt. Hervorzuheben ist die Attraktorfunktion der EG-Nutzungen. Mit ihrem Angebot soll die Entwicklung einer belebenden Front ermöglicht werden, die sich von der Arkade am Seeufer bis in die Barbara-Prammer-Allee hineinzieht.  

Zu einer Intensivierung des urbanen Lebens tragen die kleinteiligen, durchgesteckten Einheiten mit einer aneigenbaren Vorzone bei, die ein buntes Nebeneinander unterschiedlicher Angebote erwarten lassen. Vorstellbar wäre auch das Kuratieren eines Themenschwerpunkts wie z.B. „Co-Kreative-Food“ o.ä., der sich in das benachbarte „Tetrishaus“ bzw. das „Haus am Campus“ ausbreiten könnte.  

Start-Up Brückenhaus

Tetrishaus

Mit seinen 21 Metern Gebäudehöhe erhebt sich das Tetrishaus sanft über die beiden angrenzenden Brückenhäuser (Schaufensterhaus + Start-Up Brückenhaus). Die leicht tanzenden Fassadenöffnungen verweisen auf die besondere innere Raumqualität, die einem dreidimensionalen Tetris-Spiel gleicht: vertikal gestapelte, 2-geschossige Wohnhäuser mit großzügigen Hofterrassen bzw. doppelgeschossigen Loggiagärten werden übereinandergestapelt. In diesem Sinne kann das Tetrishaus auch als Pilot für das klimaneutrale Einfamilienhaus der Zukunft gesehen werden: hochkompakt, in zentraler, mit ÖPNV und Versorgungseinrichtungen bestens erschlossener Lage, und barrierefrei: ein Durchladelift bedient in jedem Halbgeschoss die sich paarweise nach oben entwickelnden Hauseinheiten. Die beiden „Häuser“ an der Deckrunde liegen ein halbes Geschoss über dem Deckrunden-Niveau, womit für eine gesunde Distanz zum Deckleben gesorgt ist.  Im EG liegt eine hohe und daher „galeriefähige“ Gewerbeeinheit, die sich ebenso wie das Foyer zum Hof hin durchsteckt, um Bespielungsenergie in den Hof zu bringen.  

Dieses zweigeschoßige Brückenhaus liegt exponiert an der Einmündung der Barbara-Prammer-Allee in den Seeuferbereich. Es befindet sich exakt in der Sichtachse der hochfrequentierten Seearkade, die von der U-Bahn-Station direkt auf das Schaufensterhaus zuläuft. Das signifikante „Fenster zum Hof“, ein bis zu 8 m hohes, transparentes Foyer, das einen großzügigen Zugang in den Hof des Seestädters formuliert, kostet die außergewöhnliche Sichtbarkeit aus. In diesem großen Seestädter Schaufenster werden Innovationen von co-kreativen Initiativen der Seestädter Unternehmen präsentiert und vermittelt. Dank professioneller Lichtplanung unterstützt das durchdachte Beleuchtungskonzept ein breites Spektrum an Bespielungen. Das darüberliegende OG1 zeichnet sich durch großzügige Raumhöhen und Panoramafenster aus, was das Entstehen einer offenen Arbeitslandschaft mit Blick auf den See nahelegt. Gleichzeitig bietet die Hofterrasse einen hochwertigen, direkt begehbaren Aufenthaltsbereich im Freien an. Zusätzlichen Charme erhält das äußere Erscheinungsbild durch die großen Markisen, welche die Lage am Wasser mit einem mediterranen Flair atmosphärisch aufladen. 

Schaufensterhaus

Haus am See

Das weithin sichtbare Haus am See steht mit einer signifikanten Front stattlich am Seeufer. Dementsprechend wertig tritt es mit seinem lebendigen Fassadenkleid, der 8 Meter hohen Arkade und seinem prismatischen Zuschnitt am Zaha-Hadid-Platz, dem urbanen Zentrum der Seestadt, auf. Das flexibel teilbare Erdgeschoss an der Arkade ist außergewöhnlich attraktiv und ermöglicht durch seine großzügige Raumhöhe ebenso wie im Schaufensterhaus den Einbau von Galerien. Für das nutzungsoffene OG1 ist ein ”Overflow-Wohnmodell” angedacht: Seeblick-Wohnen für Personen, die in unerwartete Lebenssituationen geraten oder sich in Übergangsphasen befinden. Optional ist eine Verbindung zum östlich angrenzenden „Schaufensterhaus“ möglich. Im OG2 und OG3 befinden sich kompakte Wohneinheiten mit Blick auf den See und/oder den Hof. Im OG3, dem Deckrundengeschoss ergänzen 2 Nachbarschaftsräume das Angebot entlang der Deckrunde. Ein Steg schließt das Deck an das Gründach des nördlich angrenzenden Terrassenhauses an und komplettiert die Deckrunde. Über dem Deck wird unterschiedlich gewohnt – von kompakt bis großzügig, aber immer mit herrlichen Weitblicken in alle Himmelsrichtungen.